Prägnant eine Geschichte erzählen, in wenigen Minuten ein treffendes Porträt einer Person zeichnen – wegen dieser Stärken liebt man Kurzfilme. Eigene Festivals für das Genre fallen derzeit aus. Doch online gibt es Alternativen, zum Teil kostenlos.
Solidarität – ein Wert verfilmt
Mit Hunderten kostenlosen Kurzfilmen in seinem Online-Archiv bietet das International Documentary Film Festival Amsterdam – eine der größten derartigen Veranstaltungen weltweit – einen Schatz an kurzen Impulsen, Geschichten und Zeitzeugnissen. Das Festival hat sich auf dokumentarische Filme spezialisiert. Es gibt viele nachdenkliche Themen, aber auch kuriosen Humor. Wer von dem großen Angebot überwältigt ist, für den bietet das Portal passend zur aktuellen Situation eine Auswahl unter dem Motto „Solidarity in times of distancing“ an.
Ausgewählte Lieblingsstücke
Die Kurzfilm-Agentur Hamburg, ein Verein zur Verbreitung und Förderung von des Genres, bietet schon seit einigen Jahren auf einem Youtube-Kanal ausgewählte Filme gratis an. Dabei ist zum Beispiel „Die Badewanne“ von Tim Ellrich, in dem drei erwachsene Brüder sich beim Nachstellen eines Jugendfotos in die Haare kriegen. Einige der angebotenen Titel sind auch etwas für Kinder, zum Beispiel die beiden poetischen Filme „Link“ und „Wind“ des Animationskünstlers Robert Löbel, die ganz ohne Sprache auskommen.
Drehs, Künstler, Hintergründe
Wer sich neben den Kurzfilmen selbst auch für die Filmemacher, für weiterführende Informationen und Neuigkeiten aus der Szene interessiert, der wird bei den öffentlich-rechtlichen Sendern fündig. Das Magazin „Kurzschluss“ auf Arte bietet jede Woche Drehberichte, Blicke hinter die Kulissen und Interviews an. Der MDR beobachtet in seiner monatlichen Sendung „unicato“ vor allem junge Kurzfilme und ihre Macher:innen – derzeit in der Mediathek stehen zum Beispiel Beiträge über Nachhaltigkeit in der Filmszene.